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Herzlich willkommen in Merklingen

Das Merklinger Gemeindewappen

Von jeher gilt in jedem Bauernhaus der Grundsatz: „Selbstgesponnen, selbstgemacht“ für das Wirtschaften. Jeder Bäuerin war es ein Anliegen ihres Herzens, den eigenen Haushalt jahraus, jahrein mit Weiß- und Bettzeug, samt einem guten Teil der Kleidung in eigener Erzeugung zu versorgen. Dazu wollte sie immer noch eine Siedel, oder auch etliche, voll schneeweißer, wohlduftender Leinwand im Vorrat haben.

Ein Rückblick in vergangene Zeiten

Im Laufe der Zeit sind aber auch die Gemeindebleichen aufgekommen. Die Gemeindeverwaltung übernahm die Obhut über die ausgelegten Stücke Tuch. Auf unserer Gemeindebleiche steht sogar noch das Bleichhäuslein. Die Gemeindebleichen boten zu bestimmten Zeiten des Jahres ein Bild ameisenhafter Emsigkeit. Lassen wir einen solchen Umtrieb auf unserer Merklinger Bleiche lebendig werden!

Neben dem Schultheißen und dem Büttel ist auch der Tuchhirt am Platz. Der notiert sich genau, wie viel Tuchstücke von jeder Sorte ihm vom einzelnen Haus anvertraut worden sind. Über die Aufgabe des Tuchhirten belehrt uns seine Amtsbezeichnung. Das in der Mitte der Bleiche stehende Bleicherhäuslein gibt ihm bei Tag und Nacht Unterschlupf. In seinem Innern stehen Bett, Tisch und Stuhl, in der Ecke auch ein kleiner Ofen. Ein scharfer wachsamer Hund erleichtert dem Tuchhirten seine Pflicht. Vor dem Häuslein steht das Wasserfass zum Annetzen der ausgespraiteten Tücher.

Während der Zeit, in der das Tuch auf der Bleiche liegt, muss es öfters gewendet werden, damit es auf beiden Seiten gleichmäßig besonnt wird. Alle vierzehn Tage etwa holen die Frauen ihr Tuch nach Hause zum „Bauchen“. Dabei werden die Tuchstücke in einer großen „Gelte“ mit Zapfen durch mehrere Stunden mit kochender Lauge, die aus Holzasche und einem Zusatz von Brennnesseln gewonnen wird, immer und immer wieder übergossen werden, was das Bleichen sehr fördert. Den Abschluss des Bleichens bildet das „Ausbürsten“, das ist eine letzte und recht gründliche Wäsche des gebleichten Tuches. Wenn alle Stücke dann gut getrocknet sind, so werden sie zu strammen Ballen gerollt und von den älteren Jahrgängen in der weiten und tiefen Siedel verstaut. Voller Stolz überblickt die Bäuerin die Frucht ihres Mühens und Schaffens.

„Das war einmal!“ So müssen wir nach diesem Blick in vergangene Zeiten sagen. Nirgends in unserem ganzen Schwabenland werden wir mehr eine Tuchbleiche finden. Aber in unserem Merklinger Wappen, da ist Verlassenes und Vergessenes lebendig geworden: am besonnten Hang unserer Heimat blinken helle Tuchspraiten, versorgt und gehegt vom Tuchhirten in unserem Bleichhäuslein.